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Vorwort zum Gastauthor

Michael ist freier Journalist i.R., ein leidenschaftlicher Toyota-Besitzer und Betreiber der Internetseite www.celinews.de

Kaum einer kennt die Fahrzeuggeschichte älterer Celica Modelle und die deutsche Toyota Oldtimer-Szene so gut wie er.

Zum Familienbesitz gehörte damals ebenso ein 82er Celica Supra MA61.

Bereits mit seinem Gastartikel über den Toyota 2000 GT gewährte Michael uns einen tiefen Einblick in die Entstehung und Geschichte des Toyota 2000GT mit teils sehr seltenen Bildern. Da staunte sogar unser Mitglied und 2000GT Besitzer Luc über soviel tiefgehende Recherche.

Mit seinem neuesten Artikel über den sehr seltenen Supra XX Celica, nimmt uns Michael in die Geschichte, der Modelvarianten und Entstehung der Supra der ersten Generation

In Mühsamer Arbeit suchte Michael einige Besitzer aus Deutschland und den umliegenden Ländern, um diese Dokumentation über den Supra XX Celica mit einigen tollen Bildern realisieren zu können - Da können wir nur sagen. Chapeau und riesen Respekt!


( Michael und sein MA61 )

Dokumentation über Celica XX, Celica Supra MK I, MA45, MA46, MA47

Toyota USA und die Händlerschaft hatten schon während der ersten Celica-Generation auf Verlängerung des Radstands (Wheelbase) zugunsten einer größeren Motorisierung gedrängt. Zur Modellpflege 1976 wurde schließlich der Radstand von 2425 mm (95,5 inch) auf 2500 mm (98,5 inch) verlängert. Der Radstand 2500 mm wurde für die zweite Generation ab Produktion August 1977 beibehalten. Hubraumstärkster Motor war der 22R-Reihenvierzylinder mit 2347 ccm, wie er bei der Modellpflege (Rechteckscheinwerfer), unter anderem im Celica GTA „10th anniversary“ Sondermodell (RA4# Coupé) zum Einsatz kam.

Mitbewerber Nissan war mit dem Datsun 280ZX mindestens einen Schritt voraus. Der Datsun 280 ZX (Typecode S130 von 1978 bis 1983) war sowohl als 2-Sitzer, sowie als 2+2 mit einem 2734 ccm Sechszylinder erhältlich und setzte Toyota Celica unter Druck. Hinweis JDM bedeutet Japaneese Domestic Market


( JDM Prospekt Celica XX 1978: Links MA45, rechts MA46 )

Nach Einführung der TA/RA40 Serien begann Toyota mit der Entwicklung der verlängerten Celica. Der Radstand wuchs von 2500 mm ( 98,5 inch) auf 2630 mm (103,5 inch). Um dies in der Typbezeichnung zum Ausdruck zu bringen, nannte man das Model Celica XX (double X means large). In Japan blieb man den Multiply-Choise-System treu und bot drei Ausstattungsvarianten (L, S, G) mit zwei Motorisierungen als 2 Liter und 2,6 Liter an


( Das L-Modell war im Prinzip nur an der Radgröße und dem Felgendesign von S und G zu unterscheiden )

Typecode MA45, MA55 (JDM): M-EU Sechszylinder-Maschine (OHC) mit 1.988 ccm (125 SAE-PS bei 6000 Umin) war die Weiterentwicklung des 1965 im Crown MS4 vorgestellten M-Motors. Das JDM-Model wurde in Japan aus steuertechnischen Gründen verkauft und war in allen Ausstattungsvarianten verfügbar. Es gab nahezu keine optischen Unterschiede von MA45 zu MA46. Der MA46 hatte ein 2.6 Schild links unten im T-Grill. Einen weiteren Unterschied konnte man an Hand der Ausstattung feststellen, so hatte das G-Modell 195/70 HR14 Bereifung, während S und L mit 185/70 HR14 und plumperen Felgendesign auskommen musste. Die Modellpflege von August 1980 bis Juli 1981 bekam den Typecode MA55.


( reichhaltige Ausstattung, Automatik als Option )

Typecode MA46 (JDM): Nahezu identisches Fahrzeug wie MA45 aber mit 4M-EU Sechszylinder-Maschine (OHC) mit 2563 ccm, 140 SAE-PS bei 5400 Umin . Der 2,6 Liter war in Japan (1979) nicht in der einfacheren „L“ Ausstattung kombinierbar. Der MA46 ist die Basis für das in die USA exportierte Modell, ebenfalls mit dem Typecode MA46


( MA46 US unterscheidet sich von MA46 JDM optisch durch das Kreuzdesign der Felgen. Im Grill stand EFI anstatt 2.6. Die Rückspiegel waren an der Tür montiert, nicht vorne am Kotflügel )

Typecode MA46 (US) Obwohl die Bezeichnung Celica XX durchaus auf Verständnis gestoßen wäre, fiel in den USA die Entscheidung für den lateinischen Begriff Supra (oben, oberhalb). Celica Supra ist sozusagen die Celica oberhalb der „normalen“ Celica, was mit Motorisierung und Ausstattung zum Tragen kam. Dem „Double X“ ähnlich klingendes mexikanisches Bier soll auch eine Rolle gespielt haben. Die US-Version des MA46 entsprach im Prinzip der JDM-Version in der gehobenen „G“ Ausstattung.


( Toyota Motor Sales USA 2/79 )

Identische US-Modelle MA46 L wie Linkssteuerung. JDM Modelle hatten ein Leerzeichen, kein R für Rechtssteuerung. Q bedeutet: dass das Fahrzeug Toyota-intern als GT eingestuft wurde. Colorcode 128 ist silber, 474 braun. Beide haben das W50 5-Gang Schaltgetriebe. Das Fahrzeug wurde in Plant A41 = Tsutsumi Plant produziert. Die gesamte Produktionszahl ist mir nicht bekannt, deshalb suche ich ein „höheres “ Typenschild. MA46 Highscore Framenr )


( SOHC Reihensechszylinder. PS Angaben sind je nach Land verschieden – 108 bis 125 PS )

Zwiespältig fiel die Kritik im bekannten Fachmagazin „Road & Track“ aus. Einerseits lobte man die Ausstattung im Vergleich zur Celica „but with schmaltz“, andererseits kritisierte man, dass Toyota „ride control“ zugunsten „excessive softness“ geopfert hat. Im Vergleich zu Alfa, BMW und weiteren Europäern war das Fahrzeug in Bezug auf Bremsen, Kurvengeschwindigkeit und Fahrstabilität weit unterlegen. Die Scheibenbremsen waren nicht viel besser als die Scheiben/Trommel-Kombination der normalen Celica und neigten zu Fading. Celica Supra ist ein „enigma“, schrieb der Redakteur, ein Rätsel im europäischen Styling. Sanft, leise, luxuriös, gut ausgestattet und von hoher Qualität. Doch sie ist kein Sonderangebot. Mit $9578 teuerer als ein Mazda RX7 ($ 7995), jedoch billiger als ein Datsun 280 ZX ($9889). Doch Celica Supra hat weniger sportlichen Charakter als die beiden Mitbewerber und ist nichts anderes als ein Boulevard-GT.


( Die Ausstattung des US-MA46 entsprach im Prinzip der des JDM-MA46 (XX anstatt Drachen im Lenkrad) )

Typecode MA47, MA56: Im letzten Produktionsjahr August 1980 bis Juli 81 erhielt der lange Liftback sein wichtigste Update. Anstatt des 2,6 Liters kam der 2759 ccm große SOHC Reihensechszylinder 5M-E mit EFI Benzineinspritzung sowie die optionale 4-Gang Automatic A43D zum Einsatz. Mit Anpassung des Typecodes stieg auch die Ausstattung, die nun ein Sports Performance Package als Option bereit hielt. Bedeutete: Einen Front-, sowie Heckspoiler, weiße Schrift auf den Reifen. Sport-Stoßdämpfer sowie Sportfedern und ein Sonnendach ab Werk. Der Prospekt spricht von der ultimativen Celica. In Japan bekam die Modellpflege den Typecode MA56


( im Vergleich zu MA46 ein weniger übersichtliches MA47-Typenschild )


( optionales Sports Performance Package )


( aus Prospekt Celica by Toyota, Toyota Motor SalesUSA 1981 )

Bilder aus der Szene:


( MA46 von Dennis aus Dänemark. Er hat das Auto persönlich in den USA abgeholt )


( MA46 von Günter )


( MA45 von Rikard aus Schweden. Man erkennt den JDM an den Außenspiegeln )


( Restaurationsobjekte MA46 und MA47 von Alain Velleur. Bei Interesse: Er ist in Facebook erreichbar )


( am Heck erkennt man den MA4# an den markante Leuchten )


( die meisten MA4# der „alten“ Celica Szene stammten von GIs, die zurück in die Staaten kommandiert wurden )


(MA4# aus Roth südlich von Nürnberg. T5 gehört eigentlich zu einem frühen deutschen Ford Mustang, der nicht Mustang heißen durfte, weil Krupp und Kreidler die Namensrechte an „Mustang“ besaßen )


( der MA4#-Grill wird gerne für Celica verwendet. Hier ein Tropic TX22 – Dokumentation hier: https://www.celinews.de/2020/04/24/tropic-cabrio-sunchaser-tx22-sport/ )


( auch mit MA4#-Grill: US GP-Sondermodell RA42. Je 2000 in Rot, Weiß und Blau wurden produziert )

Weitere Interessante News von Michael findet ihr auf seiner Blogseite: https://www.celinews.de/