"ReDLineMKIV" schrieb:
1999 hat ein Silberner Supra lhd tt mit 40-50tkm mal um die 260.000Schilling gekostet, nö nicht in Lampukistan, hier in Österreich!

Ja und? 260.000 Schilling waren immerhin ca. 37.000 D-Mark, also = 18.500 Euro. Meiner hat 1998 um die 55.000 D-Mark gekostet. Also "nur" 27.500 Euro. Warum zum Teufel haben sich die Leute für diesen "Spottpreis" nicht massenhaft mit gebrauchten MKIV mit wenig Kilometer eingedeckt? Na? Warum wohl? Weil das damals eine ganze Latte Geld war.
Rückblickend aus der Sicht von HEUTE, ist das für einen MKIV im Bestzustand mit max. 40 oder 50.000 Kilometer natürlich nicht mehr viel. Aber damals war das viel.
Und tatsächlich kostete damals die Kiste Bier (Warsteiner o.ä.) 12 oder 15 D-Mark. Heute = 17 Euro, also mehr als das Doppelte.
"ReDLineMKIV" schrieb:
Ich weiß aber von meinem Vater, dass es damals 35-40tausend Schillinge waren umgerechnet 2500€, wenn ich mich mal ab und zu mit den Leuten unterhalte die jetzt in der Firma arbeiten und ....
"Ich kennen einen, der einen kennt, der sagt, er kenne einen, der weiß...." (schon der Umrechnungsfaktor stimmt nicht)
Jaja. Ich war damals schon erwachsen und habe mein eigenes Geld verdient. Ich kenne
nicht einen, der einen kennt, der einen MKIV gekauft hat oder glaubt zu wissen, was der damals gekostet hat, sondern habe selbst einen gesucht und gekauft. Und nein! Der MKIV wurde mir nicht beim Aldi für die Pfand-Quittung der Kiste Bier übergegeben. Ich habe damals ca. ein dreiviertel Jahr gesucht, um die Kiste zu finden. Damals war der Markt viel knapper als heute, da die meisten dieser Fahrzeuge in erster Hand waren und beileibe nicht verschleudert wurden. Auch gab es keine Möglichkeit auf RHD auszuweichen, was für mich aber eh völlig uninteressant gewesen wäre. 1998 standen im ganzen Jahr nur etwa 3 oder maximal 4 MKIV zum Verkauf. Die übliche Preisspanne war von 60.000 bis ca. 75.000 D-Mark.
Die monatliche Miete für ein Einfamilienhaus mit ca. 200 qm Wohnfläche betrug in meinem Landkreis damals etwa 1.200 D-Mark. Eine kleine Eigentumswohnung ab ca. 39.000 D-Mark. An dieser Position kann man sehr gut die Relationen sehen.
Und noch was: In Österreich gab es damals höchstwahrscheinlich gar keinen MKIV zum Verkauf. Auch die heutigen Verkaufsplattformen wie Autoscout und Mobile gab es damals noch nicht. Somit ist auch ziemlich ausgeschlossen, dass dein Vater oder der "Bauer aus Hintertupfing" solche "Schnäppchen" mal einfach im I-Net entdeckt haben will. Was für ein Witz...!
"ReDLineMKIV" schrieb:
Deine Theorie mit der extremen Geldentwertung ist ein reiner Blödsinn...
So? Na dann noch viel Glück im Leben. Leider ist das kein Blödsinn. Inflation ist stets vorhanden. Mal mehr, mal weniger. Mein (eventuell überzogenes) Beispiel sollte auch nur der Veranschaulichung dienen. Aber trotzdem ist es so. Wenn du das anders siehst, kann ich damit leben. Aber wahrscheinlich willst du damit nur zum Ausdruck bringen, dass mein Betriebs- / Volkswirtschaftstudium umsonst war.
"ReDLineMKIV" schrieb:
wie viel kostete ein Computer, Videorekorder, Handy oder was weiss ich in den 90igern?
Ich hatte all das. Ich war mit einer der ersten, die ein Handy hatten. Tja. Damit konnte man echt nur telefonieren und sonst nichts. Trotzdem kostete dieser Spaß damals fast 2.000 D-Mark. Und das war weit mehr als der Brutto-Monatslohn eines Straßenkehrers. Dieser hätte sich das Handy zu diesem Preis damals natürlich nie kaufen können, weil sein gesamter Verdienst zum Lebensunterhalt drauf ging. Heute verdient der Straßenkehrer 2.000 Euro und ein Handy kostet 35,- Euro. JETZT kann er sich das Handy leisten. Bei Bedarf könnte ich dieses konkrete Beispiel übrigens mit Unterlagen belegen.
Und ja.... Heute ist auch der Kauf eines MKIV für den Straßenkehrer möglich. Relativ hohes Gehalt im Vergleich zu den Neunzigern, niedrige Zinsen und schon ist der RHD leistbar.... Das wäre vor 20 Jahren unmöglich gewesen. Kein Arbeiter hätte sich damals jemals einen MKIV leisten können. Heute schon....!
Naja. Nichtsdestotrotz ist es so, wie ich weiter oben schon beschrieb. Da kannst du rumnörgeln und alles besser wissen wollen wie du willst. Es ist einfach nicht so, wie du zu glauben meinst. Du bist zur fraglichen Zeit noch mit der Rassel um den Sandkasten gerannt und kennst die wirklichen Gegebenheit in keinster Weise. Alles, was du mitzuteilen hast, sind unbestätigte Gerüchte Dritter ("kenne einen, der einen kennt, der was weiß...). Somit bist du zur Erkennung der Gegebenheiten reichlich unqualifiziert.
Ich dagegen habe zu dieser Zeit aktiv gelebt und gearbeitet --- und eine 5-köpfige Familie ernährt. Ich habe mir auch die Kiste Bier zum damaligen Preis real kaufen müssen. Somit spreche ich aus Erfahrung ---- und nicht nur vom Hörensagen...!